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bunte Strandkörbe Möve am Strand Wappen Nordfriesland Lammportrait Sonnenuntergang

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Der Nationalpark Wattenmeer

Deichvorland

das breite Deichvorland zwischen Lüttmoorsiel
und Nordstrand bietet einen herrlichen Blick
über das Wattennmeer
am Horizont die Warften von Nordstrandischmoor

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer feierte am 1. Oktober 2020 seinen 35. Geburtstag. Bereits im „Alter” von 5 Jahren – genau am 17. Dezember 1990 – wurde das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer als „Biosphärenreservat” von der UNESCO anerkannt. Seit 2009 ist der gesamte Nationalpark Wattenmeer zudem UNESCO-Weltnaturerbe.

Die Köge auf dem Festland gehören nicht zum Nationalpark, sind aber vielfach ebenfalls Naturschutzgebiete, wie etwa der nörd­lichste Koog Nordfrieslands, der Rieckelsbüller Koog. In diesem direkt an der dänischen Grenze gelegenen und von einem 12 km langen Rundwanderweg umgebenen Koog rasten vom Herbst bis zum Frühjahr tausende von Zugvögeln.

UNESCO Weltnaturerbe

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer um­fasst eine Fläche von 441.000 ha (4.410 km²) und er­streckt sich von der Elbmündung bei Dith­marschen bis zur dänischen Grenze. Die Nordfriesischen Inseln und die fünf größeren bewohnten Halligen gehören übrigens nicht zum Nationalpark. Als besondere Erfolge der Einrichtung gelten der Schutz der Salzwiesen und die Erholung der Bestände von Seehunden und Robben. Auch der Tourismus profitiert in nicht unerheblichem Maße von dem Nationalpark und seiner Anerkennung als UNESCO Weltnaturerbe, als einem „Ort, wo sich Himmel und Erde eine Bühne teilen” (so die offizielle UNESCO-Beschreibung).

Erdgeschichtlich handelt es sich bei dem Nationalpark Wattenmeer um ein recht junges Gebiet, maximal 10.000 Jahre alt, dass durch Ebbe und Flut und vor allem durch schwere Sturmfluten geformt wurde. Die 4.410 Quadratkilometer große Fläche des Naturraums in Schleswig-Holstein beherbergt Misch- und reine Sand- oder Schlickwatten, Sandstrände und Salzwiesen. Er bildet zusammen mit den Nationalparks Niedersächsisches und Hamburgisches Wattenmeer den deutschen Teil des größten Wattenmeeres der Erde. Dieses erstreckt sich von den Niederlanden über die gesamte deutsche Nordseeküste bis zur dänischen Stadt Esbjerg.

Söhnke-Nissen-Koog-Siel Osterlamm auf dem Deich rastende Wildgänse
Söhnke-Nissen-Koog-Siel
Osterlamm
rastende Wildgänse

Die Erfolgsgeschichte des Wattenmeeres begann in den 1970er Jahren. Naturschützer hatten bei einer Zählung aus der Luft nur noch etwa 3500 Seehunde entdeckt und Alarm geschlagen. In Folge verboten Dänemark, die Niederlande und Deutschland die Seehundjagd. Gleichzeitig wurden die in die Nordsee mündenden und hochgradig mit Schwer­metallen und Chlorverbindungen verseuchten Flüsse Rhein und Elbe immer sauberer. Beides führte zu einem durchschlagenden Erfolg. Nach neuesten Zählungen leben heute in der Region rund 40.000 Tiere. Und die bereits im 16. Jahrhundert im Wattenmeer ausgerottete Kegelrobbe hat dort seit den 1980er Jahren nicht nur mehrere neue Kolonien gebildet, Ende 2014 berichteten dänische Forscher von der ersten neugeborenen Kegelrobbe auf Rømø.

Für den Nationalpark Wattenmeer engagieren sich heute viele Betriebe und Institutionen mit dem Ziel, den Gästen, die die besondere Natur schätzen und weitere Informationen suchen, diese Natur erlebbar zu machen, gleichzeitig aber auch die natürliche Umwelt zu schützen und zu pflegen. Mittlerweile weit über 100 sogenannte Nationalpark-Partner, darunter Ree­de­reien, Gaststätten, Reiseveranstalter und Wattführer, haben sich in einem Kooperationsvertrag mit der Nationalparkverwaltung verpflichtet, bestimmte Qualitätsstandards zu erfüllen.

Dass wir heute einen so unvergleichlichen und mit Recht schützenwerten Nationalpark genießen und bewundern können war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts noch nicht abzusehen. Zwar war die Notwendigkeit des Deichbaus (de nich will diken, de mutt wiken) als Lehre aus den vernichtenden Sturmfluten 1362 und 1634 — 1. und 2. große Mandränke — allgemein anerkannt, doch vor allem auch wegen der enormen Kosten nicht immer unumstritten. Die Motivation zum Deichbau entlang der Küsten war somit zwiespältig. Die Deiche sollten natürlich vorrangig dem Schutz der flachen nordfriesischen Küste vor schweren Sturmfluten dienen, aber in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts spielte auch die Landgewinnung durch das Eindeichen von Kögen eine nicht unerhebliche Rolle. So schlug etwa der Kieler Professor Walter Dix schon 1927 vor, das komplette Wattenmeer Nordfrieslands mittels eines gigantischen Deiches von Sylt bis zum Strand von St.Peter-Ording nach dem holländischen Vorbild der Zuider-See abzuriegeln. Zum Glück lehnten nahezu alle kompetenten Fachleute dieses „Friesendamm” genannte Großprojekt ab.

Und Anfang der 1930er Jahre kam mehr aus ideologischen Gründen die Idee auf, die Nordfriesischen Inseln und Halligen bis zum Jahr 2085 durch neue Köge und Deiche fest mit dem Festland zu verbinden. Auch diese Idee wurde glücklicherweise nie umgesetzt und nur durch Zufall habe ich eine Skizze der 1935 angedachten Küstenlinie in einem Beitrag von Prof. Dr. Uwe Danker in der Husumer Zeitung entdeckt.

Leuchttürme gehören zur Küste Nordfrieslands wie Ebbe und Flut. Kein Turm gleicht dem anderen. Einige sind nüchterne Zweck­bauten, viele haben Kult-Charakter und alle haben eine Geschichte. Ein paar Leuchttürme können besichtigt oder be­stie­gen werden und bieten einen unvergleichlichen Blick über das Weltnaturerbe Wattenmeer, den Nationalpark und die nord­friesische Nordseeküste.

Der weithin bekannteste ist ganz sicher der Westerhever Leuchtturm. Er steht mit seinen beiden markanten Nebengebäuden im ungeschützten Deichvorland und ist über einen befestigten Fahrweg bequem und angenehm per Rad oder zu Fuß zu erreichen. Der historische Stockenstieg - die kürzeste Verbindung zum Westerhever Leuchtturm - darf nur von Juni bis September genutzt werden und dann auch nur in eine Richtung, vom Leuchtturm weg in Richtung Deich.

der Westerhever Leuchtturm Leuchtturm Pellworm Leuchtturm Dagebüll
der Westerhever Leuchtturm
Pellworm
der alte Leuchtturm Dagebüll

Ein paar Daten zum Westerhever Leuchtturm

Erbaut wurde der 37 m hohe Leuchtturm in den Jahren 1906 bis 1907. Das Fundament wird von 127 Holzpfählen getragen und für den Turm wurden 608 Gusseisenplatten zusammengesetzt. Die heute noch betriebene Gürtellinsen-Optik wurde 1908 eingebaut, aber erst im Jahr 1950 wurde der Turm an das Stromnetz angeschlossen. Der letzte Leuchtturmwärter stieg übrigens 1978 zum letzten Mal die 157 Treppenstufen (von der Turmspitze) hinab.

Übrigens ...

Auch auf den Halligen gibt es Leuchttürme. Der denkmalgeschützte Leuchtturm aus rötlichem Backstein an der Westspitze von Langeneß wurde nach dem Bau des Lorendammes eingefordert und ist seit 1902 in Betrieb. Sein Leuchtfeuer hat eine Höhe von 13,20 m.

Der Olander Leuchtturm, er markiert mit seinem Leuchtfeuer das Dagebüller Fahrwasser und die Fahrrinne Norderau/Föhrer Ley als sogenanntes Quermarken- und Leitfeuer, ist mit einer Turmhöhe von 7,45 m der kleinste Leuchtturm Deutschlands. Auch er hat einen rechteckigen Grundriss und weist noch eine weitere Besonderheit auf. Er ist der einzige reetgedeckte Leuchtturm.


interessante Internetseiten zu den Themen Nationalpark und Leuchttürme:

hellroter Knopf   Informationen über den Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein

hellroter Knopf   das Weltnaturerbe (Welterbe) Wattenmeer

hellroter Knopf   das Nationalpark-Themenjahr 2024:  Vielfalt unter Wasser

hellroter Knopf   einige Veranstaltungen in und an der Nordsee

hellroter Knopf   Hier finden Sie Partner-Unternehmen, die sich dem Nationalpark-Gedanken verpflichtet haben

hellroter Knopf   Hier erfahren Sie etwas über die nordfriesischen Leuchttürme der Nordsee

hellroter Knopf   Rund um den schönsten Leuchtturm an der Westküste, dem Westerhever Leuchtturm

hellroter Knopf   Ein interaktiver Besuch des Leuchtturmes von Hörnum auf Sylt

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